Rezensionen - Krisen-Management und Integration

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Erster BMBW-Weiterbildungskongress und Ausstellung "Wechselseitiges Lernen“, 8./9. Dezember 1986/87 Bonn
In: Schriftenreihe zu Bildung und Wissenschaft, hg. vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, Band 58, Bonn 1988 (In den Doppelband "Krisen-Management" integriert, ab 8. Aufl. 2003)


... Die Integration behinderter Menschen in das Gemeinschaftsleben ist ein wichtiges Anliegen jeder sozial-verantwortlichen Politik. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft ... veröffentlicht Dokumentation "Wechselseitiges Lernen“ des Kolloquiums und der Ausstellung "Schritte aufeinander zu mit Behinderten und Nicht-Behinderten“ ...

Rezension: Erster BMBW-Weiterbildungskongress und Ausstellung "Wechselseitiges Lernen“

Die Integration behinderter Menschen in das Gemeinschaftsleben ist ein wichtiges Anliegen jeder sozial-verantwortlichen Politik. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft hatte erstmalig zur Frage "Soziale Integration durch Weiterbildung“ einen Kreis von Experten, Sachverständigen, Weiterbildungsträgern und schon betroffenen Menschen nach Bonn eingeladen, um Ansätze zur Integrations-Pädagogik/-Andragogik zu erörtern. Grundlage ist das Forschungsergebnis von Prof. Dr. Erika Schuchardt "Schritte aufeinander zu – Soziale Integration durch Weiterbildung“, das eine Bestandsaufnahme zur Situation behinderter Menschen in der Bundesrepublik Deutschland und im Ausland – Parallelstudie des Marburger Instituts für Vergleichende Erziehungswissenschaften - zum Gegenstand hat.

Die Interdisziplinarität repräsentierten die Referenten Prof. Dr. Hartmut von Hentig (Allgemeine Erziehungswissenschaften), Prof. Dr. Ulrich Bleidick (Sonderpädagogik), Prof. Dr. Hans Tietgens (Erwachsenenbildung), die Leitung hatte Prof. Dr. Erika Schuchardt (Bildungsforschung).

Erstmalig wurde damit in der Bundesrepublik eine Bestandsaufnahme von Angeboten der wichtigsten Weiterbildungsträger zur sozialen Integration vorgelegt: – Erste Schritte zu einem neuen Konzept gesamtgesellschaftlichen Lernens in der Weiterbildung. Bemerkenswert ist die Vorrangstellung der kirchlichen Modelle in der Reihe der bundesweit erhobenen Praxis-Fall-Studien.

Die Verfasserin Erika Schuchardt bettet Praxisberichte und Fallbeispiele in theoretische Überlegungen ein; anknüpfend an ihr viel beachtetes Krisenverarbeitungs-Modell, eingeleitet durch Überlegungen der bekannten Erziehungswissenschaftler Hartmut von Hentig, Ulrich Bleidick, Hans Tietgens, ergänzt durch die Darstellung eines Fachmannes der Rehabilitation Gerhard Greza.

Die Forschungsleiterin und Autorin Erika Schuchardt notiert auf dem Buch-Cover:
"Schritte aufeinander zu“ … aber wer wagt den ersten Schritt? Dieses Buch dokumentiert
eine Anzahl solcher Schritte, wie sie an verschiedenen Orten in der Bundesrepublik
gewagt wurden, Schritte zum wechselseitigen Lernen von schon und noch nicht
betroffenen Menschen.

In der Fachsprache könnte es ‚Schritte zur Integrationspädagogik/-Andragogik’ heißen.
Wer aber sollte integriert werden? Nur die schon Betroffenen oder auch die noch nicht
betroffenen Menschen bzw. Lernenden?

Bundesweit wurde erkannt, dass vor allem menschliche Begegnungen vermittelt werden
müssen, um schon und noch nicht betroffene Menschen reicheres Leben zu eröffnen.“

Die jetzt veröffentlichte Dokumentation "Wechselseitiges Lernen“ des Kolloquiums und der Ausstellung "Schritte aufeinander zu mit Behinderten und Nicht-Behinderten“ ist der Band 58 der Schriftenreihe: "Studien zu Bildung und Wissenschaft des BMBW erschienen und über den Buchhandel zu erwerben (Bock-Verlag Band Honnef, DIN A 5, 136 S. ISBN 3-87066-650-1)